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Pastorale Informationen
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© Erzbischöfliches Generalvikariat Paderborn

Die Zukunft der territorialen Seelsorge

Das Projekt hat den Auftrag, ein realistisches, zukunftsfähiges und gleichzeitig attraktives Modell von der Zukunft der territorialen Seelsorge zu entwickeln.

Grundlage dafür sind das Zukunftsbild, die Ergebnisse des diözesanen Schlüsselthemas „Pastorale Räume weiter-denken“ und des Zielbildes 2030+.

Derzeit befinden sich die Entwicklungen in einem diözesanen Verständigungsprozess mit diversen Beteiligungs- und Resonanzmöglichkeiten. Dementsprechend sind die Aussagen zur Zukunft der territorialen Seelsorge ein Zwischenstand.

Einordnung und aktuelle Situation

Derzeit sind diözesanweit folgende Entwicklungen wahrzunehmen:

  • Das Pastorale Personal wird in den kommenden zehn Jahren massiv zurückgehen.
  • Ein solcher Rückgang ist ebenso beim ehrenamtlichen Engagement zu sehen.
  • Die Teilnahme am gemeindlichen Leben und an den Gottesdiensten ist seit Jahrzehnten rückläufig.
  • Verlust an Vertrauen und Glaubwürdigkeit sowie die Corona-Pandemie haben diesen Prozess stark beschleunigt.
  • Für viele Menschen haben unsere klassischen Gemeindestrukturen und Pfarreigrenzen keine Bedeutung mehr.
  • Es ist deutlich zu spüren: Es gibt kein weiter so!

Fazit: Es braucht keine „Mangelverwaltung“, sondern eine grundlegende Neuausrichtung der Pastoral, die sich an den Lebensthemen der Menschen orientiert. Ein Paradigmenwechsel von einer ortsgebundenen zu einer themenorientierten Pastoral ist notwendig.

Zentrale Grundsätze des Zielbildes 2030+ lauten:

Wir gewinnen Zukunft aus der lebensverändernden Kraft des Evangeliums und aus unserem Einsatz für die Gesellschaft.

Was bedeutet das für die Zukunft der territorialen Seelsorge?

Für die Zukunft der territorialen Seelsorge sind dies zentrale Aspekte. Ausgangspunkt pastoralen Handelns ist die konkrete Situation der unterschiedlichen Lebenswelten und richtet sich aus auf die in unserer Ortskirche bereits beheimateten Menschen sowie die Distanzierten, Suchenden, Enttäuschten, Austrittswilligen und Gleichgültigen.

Das Zielbild beschreibt, was ein Pastoraler Raum in Zukunft braucht und wie sich die Zukunft der territorialen Seelsorge zusammenfassen lässt:

  • Einen Missionarischen und einen diakonischen Schwerpunkt
  • Sozial-pastorale Zentren und/oder Orte
  • Ausgewiesene Orte für die verlässliche Spendung der Sakramente und Feier der Eucharistie
  • Netzwerk von Gemeinden, pastoralen Orten und vielfältigen pastoralen Gelegenheiten
  • Nicht mehr alles überall!

Ausgewiesene Orte für die verlässliche Feier der Eucharistie und Sakramente:

  • Die Anzahl der ausgewiesenen Orte für die verlässliche Feier der Eucharistie und der Sakramente wird an die Anzahl der Priester im aktiven Dienst gekoppelt.
  • In allen anderen Gemeinden wird die Wort-Gottes-Feier und/oder andere unterschiedliche Gottesdienstformen etabliert. Eucharistiefeiern finden dort nur zu besonderen Anlässen statt und wenn sie andere Akzente setzen und andere Zielgruppen erreichen als normalerweise im Gottesdienst anzutreffen sind.
  • So werden Potentiale für neue Wege in der Pastoral freigemacht (z.B. Schwerpunkte, neue Zielgruppen, Vielfalt von liturgischen Feiern, pastorale Orte und Gelegenheiten).

Missionarischer und diakonischer Schwerpunkt:

  • Die missionarischen und diakonischen Schwerpunkte vernetzen sich dezentral und sozialraumorientiert an Lebensorten in der Fläche des Pastoralen Raumes.
  • Haupt- und ehrenamtlich Engagierte entscheiden, entwickeln und gestalten die Schwerpunkte gemeinsam. Ausgangspunkt dafür sind relevante Lebensthemen von Menschen im Sozialraum. Im Schwerpunkt vernetzen sich Einrichtungen, Kategorialseelsorge, Initiativen, Verbände und Projekte aus Kirche und Gesellschaft…
  • In der Regel übernimmt ein Mitglied des Pastoralteams die Verantwortung für den jeweiligen Schwerpunkt.
  • Pastorale Grunddienste (Katechese, Begräbnisdienste, Schule, Sakramente, etc.), die Berührungen zum Schwerpunkt-Thema haben, werden möglichst integriert und auf den Schwerpunkt hin (missionarisch bzw. diakonisch) ausgerichtet.

Was ist ein missionarischer Schwerpunkt?

Bei einem „missionarischen“ Schwerpunkt steht die Berührung mit dem Evangelium im allerersten Fokus. Er vermittelt Menschen eine Ahnung von Gott und berührt sensibel mit dem Evangelium.

Ein Beispiel: „Mit Familien das Evangelium entdecken!“

  • Er greift Lebensthemen auf: z.B. Familie
  • vernetzt Engagierte und ist an „Lebensorten“ präsent: z.B. KiTa, Schule, Freizeitorte…
  • integriert Grunddienste und richtet sie nach dem Schwerpunkt aus: z.B. Grunddienst „Erstkommunionvorbereitung“ am Schwerpunkt ausgerichtet – Mit Familien das Evangelium entdecken!
  • bindet ggf. Schwerpunktgebäude ein: z.B. Familienkirche

Was ist ein diakonischer Schwerpunkt?

Bei einem „diakonischen“ Schwerpunkt geht es zuerst darum, sich Menschen in Notlagen und schwierigen Lebenssituationen zuzuwenden und konkrete Hilfe zum Leben zu geben.

Ein Beispiel: „Armut bekämpfen“

  • Er greift schwierige Lebenssituationen von Menschen im Sozialraum auf: z.B. Armut
  • vernetzt Engagierte und ist an „Lebensorten“ präsent: z.B. Tafel, Kleiderkammer, Bahnhofsmission, Sozialamt, HOT, KiTa, Schule, Flüchtlingsunterkunft…
  • integriert Grunddienste und richtet sie nach dem Schwerpunkt aus: z.B. Begleitung von Caritas-konferenzen, Kontakt zu KiTas, Kontakt zu Team der Tafel…
  • bindet ggf. Schwerpunktgebäude ein: z.B. Seniorentreffpunkt „Lebenszeit“ – Initiative gegen Altersarmut (Schwerpunktgebäude Pfarrheim)

Und welche Rolle spielt das Ehrenamt?

Ehrenamtliche Engagierte spielen eine zentrale Rolle. Die Neuausrichtung der territorialen Seelsorge ermöglicht ehrenamtliches Engagement sowohl am Wohnort als auch auf Ebene des Pastoralen Raumes, sowohl im gewohnten Gemeindeleben wie auch in den Themen der Schwerpunkte. Das Einbringen der eigenen Potentiale, Fähigkeiten und Interessen ist wichtig und gewünscht, so dass sich die Gemeinden von versorgten zu selbstsorgenden Einheiten entwickeln können, in denen Christinnen und Christen ihren Glauben leben können. Dazu braucht es eine transparente und verbindliche Übertragung von Verantwortung und Entscheidungskompetenzen. Eine der Hauptaufgaben des Pastoralteams besteht in der Förderung, Begleitung, Fortbildung und Vernetzung ehrenamtlichen Engagements.

Wie geht das mit dem Netzwerk und Kooperationen?

Wer sich für Menschen und ihre Bedürfnisse einsetzt, wird feststellen, dass es auch andere Gruppierungen, Vereine und Institutionen in- und außerhalb der Kirche gibt, die ähnliche Ansätze verfolgen. Kann man mit ihnen zusammenarbeiten? Wo passt man zusammen und wo vielleicht auch nicht? Vernetzung braucht ein „Wozu“, eine Themenorientierung. Es geht darum, gemeinsam für Menschen etwas zu erreichen, nicht allein um reinen Informationsaustausch. Es geht darum, Netzwerke zu gründen und/oder sich in bestehende Netzwerke einzubringen. Es geht um Netzwerke, die über binnenkirchlichen Raum hinausgehen. Im Netzwerk erfährt man voneinander, aber man kann auch Aufgaben miteinander oder füreinander übernehmen.

Beispiele: Projekt zur Bekämpfung von Einsamkeit, Familien-und Jugendpastoral, Initiativen zur Armutsbekämpfung, Initiativen für Integration, Quartiersentwicklung, Initiativen zur Begleitung von Menschen in Sterbe- und Trauersituationen etc.

Im binnenkirchlichen Raum können zudem durch Vernetzungen und Kooperationen Synergieeffekte entstehen. Zum Beispiel bei der Zusammenarbeit innerhalb des Dekanates bei Grunddiensten wie z.B. Sakramentenvorbereitung und Beerdigungen.

Hilfreiche Informationen finden Sie auch in diesem PDF zum Download

Test

Gerne steht Ihnen das Projektteam für Fragen und Anregungen zur Verfügung

Stephan Lange

Projektleitung
Telefon: 05251 125 1595

Domplatz 15

33098 Paderborn

Tobias Heinrich

Mitglied Projektteam
Telefon: 05251 125 1651

Mobil: 0170 3472207

Alina Sivaraj

Mitglied Projektteam
Telefon: 05251 125 1163

Pfr. Günter Eickelmann

Mitglied Projektteam
Telefon: 05251 125 1138
 
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+49 5251 125-1430
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