In einem Umfeld wachsender Säkularität und postmoderner Spiritualität zeigt sich die Kirche im Erzbistum als Fels in der Brandung. Die Bewahrung eigener katholischer Werte und Haltungen sowie die Verbreitung des Glaubens in seiner überkommenen, explizit traditionellen Form stellen zentrale Ziele dar und leiten das Handeln. Glaubensthemen werden prägend nach vorne gestellt und sind allgegenwärtiger Teil des Agierens.
Der mit dieser Haltung verbundene Rückzug in die gesellschaftliche Nische sowie der institutionelle Relevanzverlust werden bewusst hingenommen und zu Gunsten eines klaren konservativen Profils akzeptiert. Eine Verteidigungsmentalität, welche auf die bestmögliche Erhaltung bestehender Strukturen und Aktivitäten gerichtet ist, wird zum wesentlichen Teil des eigenen Selbstverständnisses.
Unter diesen Voraussetzungen erfolgt eine verstärkte Bündelung der Kräfte der Organisation auf die Kernaufgabe einer traditionellen Evangelisierung. Andere Themen, wie die gesamtgesellschaftliche Verantwortungsübernahme, stehen hinter diesem Ziel zurück. Die binnenkirchliche Fürsorge gegenüber den eigenen Mitgliedern rückt klar in den Vordergrund.
Im Kirchenbild „Kirche der bewahrenden Minderheit“ besinnt sich die Kirche auf ihre Kernaufgaben und auf traditionelle Strukturen. Die Christen nehmen aktiv am Gemeindeleben teil, nutzen die kirchlichen Angebote, wobei die Wahrung der katholischen Werte und Haltungen im Mittelpunkt steht. Die konkrete Seelsorge für Gemeindemitglieder ist der allgemeinen Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung vorzuziehen. Die Funktionen und Aufgaben der Hauptamtlichen sollen zentral organisiert sein. Das erfordert eine Zusammenlegung von Gemeinden, um möglichst effizient agieren zu können. Die Kirche bündelt ihre Kräfte, in dem sie sich reorganisiert und so auch auf sinkende Mitgliederzahlen reagiert.