Synode bezeichnet vom Wort her den gemeinsamen Weg des Gottesvolkes. Schon seit der frühen Christenheit werden mit dem Begriff „Synode“ kirchliche Versammlungen bezeichnet, die auf verschiedenen Ebenen im Hören des Wortes Gottes und im Hören auf den Heiligen Geist über kirchliche und pastorale Fragen beraten.
Aktuell taucht der Begriff der Synode in zwei Strömungen auf, die man leicht verwechseln kann, die aber auch miteinander zu tun haben:
Der Synodale Weg der Kirche in Deutschland
Ausgelöst durch den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Deutschland haben bei der Frühjahrs-Vollversammlung 2019 in Lingen die deutschen Bischöfe beschlossen, einen Synodalen Weg zu beginnen. Gemeinsam mit allen Gläubigen wollen sie Reformen anstoßen. Die Themen: Machtmissbrauch, Sexualmoral, Zölibat und die Rolle der Frau. Der Synodale Weg wird von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) getragen. Gemeinsam soll verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden. Der synodale Weg in Deutschland ist bereits ein Beispiel, wie Synodalität von Kirche in unserem Land gelebt wird.
Weltweiter Synodaler Prozess – Bischofssynode Synodale Kirche 2021-2023
Die Bischofssynode ist als dreijähriger, weltweiter Prozess geplant. Der Weg der Synode wurde offiziell durch Papst Franziskus am 9./10. Oktober 2021 in Rom eröffnet und an den Wochenenden darauf in den Bistümern weltweit.
Unter dem Titel „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ hat Papst Franziskus die Gläubigen in der ganzen Welt eingeladen, der Frage der Synodalität in der Kirche nach zu gehen. Dabei bittet er alle Gläubigen, sich zu beteiligen, insbesondere die jeweiligen Gremien der Beteiligung, sowie Haupt- und Ehrenamtliche, Frauen, Jugendliche und Menschen an den Rändern von Kirche und Gesellschaft.
Eine synodale Kirche ist eine Kirche, die als Gemeinschaft auf dem Weg ist, das Evangelium durch das Handeln jedes und jeder Einzelnen in der Welt spürbar werden zu lassen. Der Papst bittet Sie auf dem Hintergrund von 10 Fragen um ein Feedback, das Sie auf der Homepage mit dem folgenden Link als Formular abrufen können. Dieses Feedback wird in jedem (Erz-)bistum bis zum 28. Februar 2022 gesammelt, zu einem Papier zusammengefügt und an die Deutsche Bischofskonferenz weiter geleitet. Die Deutsche Bischofskonferenz fasst ihrerseits alle Rückmeldungen zusammen und sendet diese nach Rom. Sie werden dort zu einem Arbeitspapier für die Bischofssynode im Oktober 2023 aufbereitet aus dem sich dann weitere Schritte für die Weltkirche ergeben werden.
Warum sollten Sie sich in Ihrem Pastoralverbund, in Ihrer Gemeinschaft oder auch als Einzelperson mit einem Fragebogen beschäftigen, der über mehrere Etappen nach Rom geht?
- Sie sind eingeladen!
- Sie haben etwas zu sagen, denn Sie leben und erleben Kirche hautnah!
- Nur was ausgesprochen wird, kann auch gehört werden!
- Man weiß nie, was man im Nachdenken unter der Führung des Heiligen Geistes Fruchtbares für sich selbst und sein eigenes Tun entdeckt!
Nehmen Sie sich die Zeit. Beschäftigen Sie sich mit so vielen Fragen wie Sie wollen und lassen Sie die übrigen liegen. Geben Sie die Information in Ihrem Pastoralen Raum weiter. Lassen Sie sich überraschen, was die Auseinandersetzung bei Ihnen zu Tage bringt und nutzen Sie das Feedback Formular zur Teilnahme.