„Eigentlich alles, was wir täglich nutzen, hat was mit Menschen aus anderen Teilen der Welt zu tun.“ Mit diesen Worten nimmt die virtuelle Begleitfigur „Chris“ Jugendliche und Erwachsene mit auf eine Reise durch fünf interaktive multimediale Ausstellungsräume. Besuchende können z. B. in einem eingerichteten Wohnzimmer mithilfe von Augmented-Reality-Technik verschiedene Gegenstände zum Leben erwecken. Sie begegnen dabei Menschen aus allen Teilen der Welt, die an deren Produktion oder den Dienstleistungen beteiligt sind. Das Orangensaftglas erzählt vom Schicksal eines Geflüchteten aus dem Sudan, das Smartphone wird einmal in Ghana auf eine Schrotthalte landen und von Kinderhänden recycelt und das Foto der Großeltern macht auf die Gefahr ausbeuterischer Arbeitsbedingungen für migrantische Arbeiter:innen aufmerksam, etwa in der Pflege.
Die Ausstellung thematisiert, dass weltweit mehr als 50 Millionen Menschen als moderne Sklav:innen ausgebeutet werden, weil sie in Abhängigkeiten verstrickt wurden. Offiziell wurde Sklaverei längst abgeschafft, globale Machstrukturen führen jedoch weltweit immer häufiger zu Ausbeutungssituationen marginalisierter Gruppen, auch in Deutschland. Wer das strukturelle Problem erkannt hat, dem wird klar, dass es Wege aus der Sklaverei gibt. Missio zeigt, wie Betroffene gestärkt werden können und stellt Personen vor, die sich mutig für die Abschaffung moderner Sklaverei einsetzen. Menschenwürde ist die zentrale Kraft, die eine Welt ohne Sklaverei möglich macht. Mit einem Blick in einen Spiegel, in dem die Besucher:innen sich selbst und die Welt sehen, sollen sie auch selbst ermutigt die Ausstellung verlassen. An einem Automaten ziehen sie eine Handlungskarte und erfahren, wie sie selbst daran mitwirken können, dass alle Menschen in Würde leben können.