Als die Pfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde in Schloß Neuhaus im Oktober 2010 nach umfangreichen Umbauarbeiten wieder eröffnet wurde, sollte die Wiedereröffnung etwas Besonderes sein – entstanden war die Kulturnacht Schloß Neuhaus. So zumindest die Kurzversion.
„Wir wollten die Wiedereröffnung mit Musik, Schauspiel und Illumination feiern und haben für eine ganze Woche ein spezielles Programm organisiert, was bei den Gemeindemitgliedern unglaublich gut angekommen ist. Daher haben wir uns dazu entschieden, das Format zu wiederholen“, erzählt Hans-Georg Hunstig aus dem Arbeitskreis Kirche neu. Gemeinsam mit fünf ehrenamtlichen Mitstreitern, dem Ehepaar Diakon Andreas und Christine Kircher, Ursula Lüke-Pöppel, Schwester Renate Rautenbach und dem evangelischen Pfarrer Oliver Peters haben sie nun schon zum zehnten Mal die Kulturnacht organisiert.
Ökumenisches Projekt
„Unser erster Schritt war die Kulturnacht, obwohl sie beim ersten Mal noch gar nicht Kulturnacht hieß, ökumenisch zu weiten“, berichtet Hunstig. „Ich fand das Konzept direkt super“, erzählt der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Schloß Neuhaus Oliver Peters. Die Kulturnacht ist ein offener Abend an einem Tag meist im Herbst des Jahres. Dabei können Besucher zwischen 20 und ungefähr 22.30 Uhr ein buntes kulturelles Programm aus Schauspiel, Musik, Fotos und Bekenntnis erleben. Die Inhalte stehen dabei immer unter einem bestimmten Oberthema, das sich meist auf aktuelle Lebensfragen übertragen lässt. Jährlich abwechselnd dient eine der evangelischen und katholischen Kirchen im Bereich des Pastoralen Raums Schloß Neuhaus, Hl. Martin, als Veranstaltungsort.
Forum der Vielfalt
Mittlerweile ist der Begriff der Kulturnacht fest in den Gemeinden verankert und es habe sich ein beständiger Besucherkreis gebildet, der sich in jedem Jahr erneut auf die Kulturnacht freue. „Wir gestalten die Kulturnacht bewusst so, dass sich nicht nur die klassischen Kirchgänger angesprochen fühlen. Wir wollen insbesondere Menschen erreichen, die eher selten Gotteshäuser besuchen“, verdeutlicht Hunstig. „Dennoch ist es weiterhin eine sakrale Veranstaltung, die immer ein geistliches Element enthält, sei es ein Impuls, ein Lied oder ein beteiligter Protagonist.“
„Wir sind sehr froh und auch ein wenig stolz darauf, dass wir mit der Kulturnacht ein Format geschaffen haben, bei dem jeder andocken, sich jeder wiederfinden kann. Was mich besonders freut, ist, dass sich die Vielfalt der Gesellschaft unter einem einheitlichen Motto wiederfindet“, veranschaulicht Pfarrer Peters. „Ich erfahre jede Kulturnacht aufs Neue als eine Horizonterweiterung. Es freut mich, dass die Gemeinde einen Mehrwert erhält und eine andere Form von Kirche kennenlernen kann. Wir erleben ein ganz anderes Publikum bei den Kulturnächsten als in den wöchentlichen Gottesdiensten und genau das war schließlich unsere anfängliche Intention“, resümiert Hunstig.
Eine Fortsetzung in diesem Jahr ist bereits geplant.