In einer zunehmend säkular und durch veränderte Wertvorstellungen geprägten Gesellschaft wird der Selbsterhalt der Kirche im Erzbistum zum zentralen Ziel. Die reaktive Adaption ihrer Anschauungen, Organisation und Angebote an die Entwicklungen der Mehrheitsgesellschaft bestimmt die Grundhaltung und leitet das Handeln.
Ein wesentlicher Baustein dieser Anpassung ist die Öffnung gegenüber postmodernen Wertvorstellungen. Durch die Veränderung von Haltungen und Ausdrucksformen wird der bestehenden Ex-Kulturation bewusst entgegen-gewirkt. Gleichzeitig wird der Anspruch an eine Evangelisierung in ihrer überkommenen und traditionellen Form reduziert. Die explizite Sichtbarkeit und Betonung religiöser Aspekte und Inhalte wird zu Gunsten einer leichteren Anschlussfähigkeit und dem Abbau von Berührungsängsten zurückgenommen. So erfolgt die christliche Glaubensvermittlung zunehmend Implizit durch das Handeln und als zentrale Ausdrucksform einer weiter gefassten Spiritualität.
Der gesamtgesellschaftliche Gestaltungsanspruch wird bewusst reduziert. Dies gilt für die Vermittlung eigener gesellschaftlicher Positionen ebenso wir für das aktive soziale und diakonische Engagement. Dieses wird unter der Maßgabe eines ökonomischen Selbsterhalts hinterfragt und die Kräfte auf die Anpassung binnenkirchlicher Angebote an die Bedarfe postmoderner Spiritualitätsmärkte fokussiert.
Die kreative Anpassung an den kulturellen und spirituellen Wandel unserer Gesellschaft zeichnet die Kirche aus. Das Ziel ist es, mit vielfältigen und niederschwelligen Angeboten der Kirche weitere spirituelle Menschen gewinnen zu können, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft oder ihrem Alter. Eine starke Öffnung der Institution und eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit tragen dazu bei, dass Mitglieder aller Milieus gewonnen werden. Durch Innovation entstehen Freiräume.