Der Evangelist Johannes erzählt in seinem Evangelium von der Speisung der Fünftausend: An einem abgelegenen Ort ist eine große Menge von Zuhörern, die sich von Jesus hat ansprechen lassen, am Abend hungrig geworden. Es stellt sich die Frage, wie sie in solcher Einöde Nahrung finden können. Da bringt ein kleiner Junge fünf Brote und zwei Fische, „doch was ist das, für so viele?“.
Jesus aber weiß etwas anzufangen mit der freizügigen Gabe des kleinen Jungen. Er nimmt in seine Hände, was da geschenkt wird, segnet es und lässt es an die Menschen austeilen so viel sie wollen – und siehe da – alle werden satt!
Die Botschaft ist nicht schwer zu verstehen: Bring dich ein mit dem was du hast; auch das augenscheinlich Wenige, das du mit dir trägst, kann vielleicht Not wenden und zu einem echten Geschenk für andere werden. Da geht es dann möglicherweise nicht mehr nur um das leibliche Wohl. Wir leben ja nicht von Brot allein, wie Jesus sagt. Womöglich erleben wir dann im lauteren Austausch über unsere Hoffnung und unsere Wegerfahrungen eine wunderbare Vertrauensvermehrung oder eine entspannende Zeitvermehrung oder eben einen echten Zuwachs an Tiefe und Fülle in unserem Leben.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, dem Beispiel des kleinen Jungen zu folgen und uns in vertrautem Kreis zu zeigen mit dem, was wir in uns und mit uns tragen an Fragen, an guten und schweren Wegerfahrungen und an großer oder kleiner Hoffnung, die unser Leben begleitet. So wurde die Idee der Weggemeinschaften geboren.