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Dorfladen eine nachhaltige Erfolgsgeschichte

Best Practice Pastoral: Nach eineinhalb Jahren jetzt mit Getränkemarkt

Der Dorfladen in Dringenberg hat sich als kommunikativer Ort der Nahversorgung bewährt. Eineinhalb Jahre nach der Eröffnung ziehen die Verantwortlichen ein positives Fazit. Die Kundschaft wächst, die Mitarbeitendenzahl ist erhöht, Nachhaltigkeit wird groß geschrieben. Ganz aktuell wurde der Dorfladen,  der als Neues Projekt zur Umsetzung des Zukunftsbildes durch das Erzbistum Paderborn unterstützt wurde, um einen Getränkemarkt erweitert.

Ein trüber Morgen an einem normalen Wochentag im November. An der Brottheke hat sich schon eine kleine Schlange gebildet. Am Eingang geben sich die Kundinnen – am heutigen Morgen deutlich in der Mehrheit – die Tür mit freundlicher Begrüßung in die Hand. Die beiden Verkäuferinnen haben alle Hände voll zu tun. „Das ist ein normaler Vormittag“, freut sich Sandra Mönnikes, die vor eineinhalb Jahren zu den Mitbegründern des Dorfladens gehörte, der eine Versorgungslücke in Dringenberg schloss. „Der Dorfladen hat sich etabliert, somit konnten wir jetzt das Angebot sogar um einen Getränkemarkt erweitern“, erklärt Mönnikes.

Konzept überarbeitet und Platz geschaffen

Getränke stehen in der Früh noch nicht so sehr auf dem Einkaufszettel, deshalb sind die Gänge zwischen den aufgestapelten Kisten leer. Bisher war hier im Teil des alten Ladens das Lager untergebracht. „Zu Beginn hatten wir diesen Raum gar nicht angemietet. Später war dann ein Lagerraum erforderlich. Wir haben nun das Konzept überarbeitet und dadurch neuen Platz geschaffen“, erläutert Sandra Mönnikes die Erweiterung.

Matthias Rüther, der bisher einen Getränkemarkt in Dringenberg führte, unterstützt den Dorfladen, um ein gutes Sortiment aufzustellen und auch auf Kundenbedürfnisse eingehen zu können. „Wir wollen so viel wie möglich für den Klima- und Umweltschutz tun“, verweist Mönnikes auf die Maxime Nachhaltigkeit. Plastikflaschen verschwinden immer mehr aus den Regalen und werden durch Glasflaschen ersetzt.  Die Lieferanten kommen aus der Region. Und wenn ältere oder kranke Menschen Lebensmittel oder auch Getränke benötigen, steht ein Lieferservice zur Verfügung.

Sandra Mönnikes, einer der Gesellschafterinnen der Unternehmer-Gemeinschaft, freut sich über die Eröffnung des neuen Getränkemarktes im Dorfladen: „Auch nach der Erfahrung aus eineinhalb Jahren kann ich ein positives Resümee ziehen. Es ist ein lohnenswertes Projekt, das ich auf jeden Fall wieder machen würde. Die Kundschaft nimmt den Dorfladen gern an. Die Verkaufsräume sind eigentlich nie leer. Mir macht es großen Spaß, am Projekt Dorfladen mitzuarbeiten.“

Mehr Mitarbeiterinnen und erweiterte Öffnungszeiten

Zurück im Verkaufsraum ist an der Brottheke, die im Rahmen der Erweiterung umgebaut wurde, immer noch Betrieb. Einige Frauen halten einen auffallenden Beutel parat. Zwölf Frauen haben im Pfarrheim 250 Brotbeutel in zwei Größen selbst genäht, die der Renner im Dorf geworden sind. Alles für den Klimaschutz, um Müll zu vermeiden.

Direkt daneben steht auch die Kasse, an der die Kunden ihre Waren zahlen – immer verbunden mit einem kleinen Plausch. Schräg gegenüber ist ein kleines Café eingerichtet, das zum Verweilen bei einem der zahlreichen Kaffee-Angebote einlädt. Wer hier einen Moment der Ruhe findet, hat zugleich die Möglichkeit, sich am großen Bildschirm im Eingangsbereich ausgiebig  und kurzweilig über Neuigkeiten, Veranstaltungen und Aktivitäten im Dorf zu informieren. Schnell weiß der Betrachter nicht nur über die neuen Sonderangebote Bescheid, sondern lernt auch den Ort kennen und kann sich im Terminkalender seine passenden Daten raussuchen.

Inzwischen hat sich der Stau an der Kasse aufgelöst. „Ein eher seltener Moment“, ruft Christina Flore vorahnend einem fragenden Blick entgegen: „Das bietet mir dann die Möglichkeit, mal die nötigen Arbeiten im Hintergrund zu machen. Langeweile kenne ich hier nicht.“ Ein paar Minuten später werden ihre Worte schon Realität. Eine neue Kundin tritt ein, danach gleich ein regionaler Lieferant.

„Wir konnten sogar von neun auf zehn Mitarbeiterinnen aufstocken“, freut sich Sandra Mönnikes. Das Team sei in den eineinhalb Jahren auch fast gleich geblieben und verdiene einfach das Prädikat „tolles Team“. Es arbeite hochmotiviert und sei so nun flexibler bei Urlaubs- und Krankheitszeiten. Auch haben sich die Öffnungszeiten von 56 auf 62 Stunden erhöht. Grund war das Sommerexperiment: Eigentlich hatte der Dorfladen am Mittwochnachmittag geschlossen, doch durch touristische Besucher in Dringenberg habe es Nachfragen gegeben, denen man nachgekommen sei und sogar mit Kaffee-Kuchen-Angeboten belohnt habe.

Wunschliste und Klimaschutz

Stillstand wird es im Dorfladen auch im zweiten Jahr nicht geben. Denn die Dringenberger haben noch Wunschlisten: Das Glas-Angebot weiter ausbauen, ein zweites Kühlregal anschaffen und Verpackungsmüll abbauen. „Da achtet auch der Kunde mittlerweile drauf“, weiß Sandra Mönnikes.

Wer im Ort selbst aus etwas Entfernung auf den Dorfladen zugeht, kann auch feststellen, dass das Dach mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet ist. Somit könne man den Strom zum großen Teil selbst erzeugen. Gerade im Sommer hat sich die Anschaffung schon ausgezahlt. Die Klimaanlage im Verkaufsraum konnte damit betrieben werden. „Die Klimaanlage hat uns nämlich durch den Sommer gerettet, da alle Waren kühl gehalten werden konnten.“ Nachhaltigkeit ist für den Dorfladen in allen Bereichen an vorderster Stelle.

Dankbare Kundschaft

Sabrina Lange ist seit Oktober vergangenen Jahres im Dorfladen beschäftigt. Die gelernte Hauswirtschafterin ist zuständig für den Bereich Obst und Gemüse: „Die Arbeitsatmosphäre ist sehr gut, jeder hilft hier jedem. Ich erlebe dankbare Kundschaft, die hier gern einkaufen. Ältere Kundinnen und Kunden freuen sich, wenn sie auch mal zwischendurch ein Gespräch führen können.“

Vom Erfolg überrascht

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